"Lichter der Stadt"

Köln bei Nacht: Joscha ist auf Hochspannung. Seine Nachbarin übergibt ihm
versehentlich eine Tüte mit Medikamenten für die er ab sofort verantwortlich
ist, Von einem Dealer lässt er sich eine ganz besondere Pille geben. Doch von der Einnahme wird Joscha immer wieder durch zufällige Begegnungen mit
Freunden und Bekannten abgehalten. Immer tiefere Einblicke geben diese
Gespräche in Joschas Vergangenheit und chaotisches Leben, das ihn bis zu
diesem Punkt geführt hat. Als er endlich Zeit findet die Pille zu nehmen fängt
seine Reise erst richtig an und er fragt sich ob es die richtige Entscheidung
war.

"Halt sucht auch Joscha, Protagonist von „Lichter der Stadt“, dem jüngsten
Werk des Regisseurs und Festivalpaten Malte Wirtz, mit dem „Filmz“ eröffnet
wurde. Gefilmt in einem einzigen Take, folgt die Kamera Joscha durch eine
Winternacht am Kölner Rheinufer. Der Endzwanziger ist allein und angespannt.
Er kauft sich Drogen und wird durch Zufallsbegegnungen davon abgehalten,
sie zu nehmen. In der Einfachheit des Plots liegt die Stärke des Films. Es
braucht manchmal nicht viel, um in Geschichten hineingezogen zu werden. Der
Hauptdarsteller Tim-Fabian Hoffmann versteht es, Joschas Verzweiflung
unaufgeregt Ausdruck zu verleihen. In belanglosen Gesprächen mit alten
Bekannten scheinen immer wieder ungelöste Konflikte auf, die mit einem
Scherz oder einem dummen Spruch beiseitegewischt werden. Wie eine
Allegorie auf die Vergangenheit, die er am liebsten abschütteln würde, hängen
sich seine Bekannten an ihn, halten ihn beinahe im Klammergriff. Für einen
kurzen Moment schafft er es, sich zu befreien, nimmt die Droge und übergibt
sich nach einem kurzen High. Zurück bleibt Leere. Durch die Begegnung mit
einer Fremden findet Joscha schließlich die Kraft, sich von seinen Bekannten
zu lösen. Das erlösende Lachen am Ende verspricht einen Neuanfang."
(FAZ)


















 


.






.



Zurück zur Startseite
Deutschland
Buch und Regie: Malte Wirtz
Darsteller: Tim-Fabian Hoffmann
Länge: 101 Minuten