"Jenseits des Sichtbaren - Hilma af Klint"

Die Kunstwelt macht eine sensationelle Entdeckung – nur 100 Jahre zu spät. 1906 malt Hilma af Klint ihr erstes abstraktes Bild, lange vor Kandinsky, Mondrian oder Malewitsch. Insgesamt erschafft sie über 1500 abstrakte Gemälde, die der Nachwelt Jahrzehnte verborgen bleiben. Wie kann es sein, dass eine Frau Anfang des 20. Jahrhunderts die abstrakte Malerei begründet und niemand davon Notiz nimmt?

Die cineastische Annäherung an eine Pionierin, deren sinnliches Werk nicht nur künstlerisch fasziniert, zeigt eine lebenslange Sinnsuche, die das Leben jenseits des Sichtbaren erfassen will. Die außergewöhnliche Gedankenwelt der Hilma af Klint reicht dabei von Biologie und Astronomie über Theosophie bis hin zur Relativitätstheorie und umspannt einen faszinierenden Kosmos aus einzigartigen Bildern und Notizen.

Heute begeistert die Künstlerin Millionen mit ihrem schrankenlosen Denken, welches in einem überwältigenden Oeuvre gipfelt und die Geschichtsschreibung der Kunst auf den Kopf stellt.




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1906 malt die Schwedin Hilma af Klint ihr erstes abstraktes Bild, Jahre vor Kandinsky, Mondrian und Malewitsch: Die Erfinderin der Abstraktion war eine Frau.
Verkannt und verschwiegen wird Hilma af Klint heute als Pionierin der Abstraktion gefeiert. So rüttelt ihr überwältigendes Werk Jahrzehnte nach ihrem Tod die Kunstwelt auf. Denn der Skandal war groß als das MoMA in New York 2012 die Ausstellung INVENTING ABSTRACTION eröffnete
- ohne die Werke af Klints: man leugnete einfach ihre Existenz. Aber die darauffolgende erste Retrospektive von Hilma af Klints Oeuvre in Europa sorgte für einen Aufschrei: „Die Kunstgeschichte muss umgeschrieben werden“.
Die Ausstellung „Pionierin der Abstraktion-Hilma af Klint“, die 2013 startete, tourte über 3 Jahre durch Europa und erreichte über 1 Millionen ZuschauerInnen. Die Ausstellung im Guggenheim Museum in New York war mit 600.000 Besuchern die bis dato erfolgreichste ihrer Art.

Regiestatement Halina Dyrschka
Nichtsahnend las ich eines Morgens in der Zeitung folgende Überschrift: „Die Kunstgeschichte muss umgeschrieben werden.“ Das ist im Jahre 2013 dann doch überraschend und zudem herrlich entschlossen. Was sich mir dann beim Besuch der Ausstellung „Hilma af Klint – eine Pionierin der Abstraktion“ in Berlin ein halbes Jahr später darbot, machte mich jedoch
fassungslos: Schier überbordende Farbkompositionen, überdimensionale und zeitgeistig anmutende Bilder!
Spätestens beim Anblick der Bilderserie „Die 10 Größten“ fühlte ich mich dann aber beinahe persönlich beleidigt. Wie hatte man mir das vorenthalten können? Wer war dafür verantwortlich, dass bis dato diese Bilder nie einem großen Publikum zuteilwurden?
Die faszinierende Künstlerin war eine kaum bekannte Schwedin, die dieses riesige Oeuvre erschuf ohne wirklich wahrgenommen zu werden.
Bei meiner Recherche stieß ich aber nach und nach auf ein ganz anderes Bild der Unbekannten: weder allein, noch völlig unbemerkt, vielmehr eine Frau die wirklich bemerkenswert konsequent ihren Lebensweg verfolgte. Eine unverbrüchliche Persönlichkeit mit einer mutigen Lebenseinstellung und am Ende – einem erfolgreichen Leben.

Die Zeit ist reif, die Geschichten von Frauen nicht mehr nur aus einer Opferperspektive zu betrachten sondern endlich auch von den Heldinnen zu erzählen. Hilma af Klint war eine starke Frau, die TROTZ der Umstände und unbeirrt aller Rückschläge ihre Kunst erschuf. Mehr noch -
sie hat nicht nur Kunst erschaffen, die ihrer Zeit voraus war, sie hat auch ein Lebensbild vertreten, das bis heute absolut zukunftsweisend ist. Sei es die Gleichheit der Geschlechter oder ihre visionäre Anschauung zu Religion und Spiritualität - hier ist eine Künstlerin, die Bedeutendes zu sagen hat, unabhängig von geschmacklichen Präferenzen oder subjektivem
Kunstverständnis. Sei es die Vertretung der Geschlechtergleichheit oder ihre
Religionsanschauung - hier ist eine Künstlerin, die sehr viel und Wichtiges zu sagen hat, ganz Abgesehen von geschmacklichen Präferenzen oder subjektivem Kunstverständnis.

Lebensthemen verweben sich auf ästhetische Weise mit dem Werk und der Künstlerin. Mit ihren Ansichten füllte af Klint lebtags an die 26.000 Tagebuchseiten, die heute faszinierende Einblicke in ihre Welt erlauben. Noch lange ist nicht alles gelesen und erforscht - es würde wohl für einige
Fortsetzungen reichen. Auch wenn viele Künstler, männlich wie weiblich, erst posthum bekannt werden, so betrübt diese Tatsache bei Künstlerinnen doch aufgrund des gewaltigen Nachholbedarfs umso mehr.
Allerdings sind viele von ihnen erst in den letzten 50 Jahren einfach aus der
Geschichtsschreibung verschwunden. Biografien von Frauen in Kunst und Wissenschaft müssen immer noch mühsam entdeckt werden. Hilma af Klint und viele ihrer Kolleginnen haben ein Recht auf Selbstverständlichkeit. Heute. Jetzt. Sofort.

Bio- & Filmografie Regisseurin
Die Berliner Regisseurin Halina Dyrschka gründete die Produktionsfirma AMBROSIA FILM. Nach dem Schauspielstudium und dem Studium des klassischen Gesangs, absolvierte sie den Master of
Arts in Filmproduktion. Anschließend realisierte sie ihren ersten Kurzfilm „9einhalbs Abschied“ als Regisseurin. Dieser lief auf über 40 Filmfestivals weltweit und gewann mehr als 10 Preise, u.a. den Friedrich-Wilhelm-Murnau-Preis und den Deutschen Hörfilmpreis. Neben dem Schreiben von
Drehbüchern, hat sie sich die letzten 5 Jahre intensiv in die Recherche über Hilma af Klint vertieft.
JENSEITS DES SICHTBAREN ist ihr Langfilmdebüt und der erste Film über diese Pionierin der Abstraktion überhaupt.

CREDITS / TECHNISCHE INFORMATION:
Kino-Dokumentarfilm, 93 Min., HD, Farbe, 16:9, DCP
Sprachen Deutsch/Englisch/Schwedisch
Regie Halina Dyrschka
Kamera Alicja Pahl, Luana Knipfer
Schnitt Antje Lass, Mario Orias, Halina Dyrschka
Musik Damian Scholl („Beuys”)
Sounddesign Niklas Kammertöns
Produzenten Eva Illmer, Halina Dyrschka
Verleih Deutschland mindjazz pictures

https://mindjazz-pictures.de/filme/jenseits-des-sichtbaren-hilma-af-klint/

 


















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Produktionsland Deutschland
Laufzeit 93 Min.
Produktionsjahr 2019
Regie Halina Dyrschka
Kamera Alicja Pahl, Luana Knipfer